Der große Kostenvergleich für Führungskräfte
Für Vorstände und Geschäftsführer stellt sich früher oder später die Frage: Lohnt sich ein eigener Fahrer oder ist ein externer Chauffeurservice die bessere Wahl? Eine detaillierte Kostenanalyse zeigt überraschende Ergebnisse.
Die versteckten Kosten eines eigenen Fahrers
Viele Unternehmen unterschätzen die wahren Kosten eines eigenen Chauffeurs. Neben dem Bruttolohn fallen zahlreiche Nebenkosten an, die schnell ins Gewicht fallen.
Personalkosten im Detail
Der Bruttolohn eines qualifizierten Chauffeurs liegt zwischen 35.000 und 45.000 Euro jährlich. Hinzu kommen die Arbeitgeberanteile von etwa 20 Prozent, was zusätzliche 7.000 bis 9.000 Euro bedeutet. Oft übersehen werden die Kosten für Urlaubsvertretung und Krankheitsausfälle, die mit 5.000 bis 8.000 Euro zu Buche schlagen.
Gesamte Personalkosten: 47.000 bis 62.000 Euro pro Jahr
Fahrzeugkosten: Mehr als nur Leasing
Ein repräsentativer Firmenwagen der Oberklasse kostet heute zwischen 150.000 und 180.000 Euro. Bei einer Nutzungsdauer von fünf Jahren entstehen allein durch die Abschreibung jährliche Kosten von 30.000 bis 36.000 Euro.
Weitere Fahrzeugkosten:
- Vollkaskoversicherung: 3.000 bis 4.000 Euro
- Kraftstoff: 4.000 bis 6.000 Euro
- Wartung und Reparaturen: 2.500 bis 3.500 Euro
Gesamte Fahrzeugkosten: 39.500 bis 49.500 Euro pro Jahr
Zusätzliche Kostenfaktoren
Oft unterschätzt werden weitere Kostenblöcke wie der geldwerte Vorteil bei privater Nutzung des Fahrzeugs (3.000 bis 6.000 Euro) und der Verwaltungsaufwand (2.000 bis 3.000 Euro).
Gesamtkosten eigener Fahrer: 91.500 bis 120.500 Euro pro Jahr

Externer Chauffeurservice: Flexibilität hat ihren Preis
Ein professioneller Chauffeurservice rechnet in der Regel stundenbasiert ab. Für Führungskräfte wie bei DLA Piper, KPMG, Freshfields liegt der Stundensatz bei etwa 140 Euro, was auf den ersten Blick teuer erscheint.
Stundenbasierte Abrechnung
Bei einer wöchentlichen Nutzung von 20 Stunden entstehen Jahreskosten von 145.600 Euro. Bei 30 Stunden pro Woche steigen die Kosten auf 218.400 Euro jährlich.

Monatspauschal-Modelle als Alternative
Viele Anbieter offerieren Pauschalmodelle mit einem Aufschlag von etwa 30 Prozent gegenüber der reinen Stundenabrechnung:
- Basis-Paket (40 Stunden monatlich): 4.550 bis 5.850 Euro
- Premium-Paket (60 Stunden monatlich): 6.500 bis 8.450 Euro
Jahreskosten Pauschalmodelle: 54.600 bis 101.400 Euro

Der entscheidende Breakeven-Punkt
Die Kostenanalyse zeigt: Der Breakeven-Punkt liegt bei etwa 13 bis 17 Wochenstunden. Unterhalb dieser Nutzungsintensität ist der externe Chauffeurservice kostengünstiger, darüber wird der eigene Fahrer wirtschaftlicher.
Versteckte Vorteile des eigenen Fahrers
Bei regelmäßiger Nutzung bietet der eigene Fahrer planbare Fixkosten und ist jederzeit verfügbar. Zudem gewährleistet er höchste Vertraulichkeit und Diskretion – ein wichtiger Aspekt für Führungskräfte.
Wann sich der externe Service lohnt
Der Chauffeurservice punktet mit maximaler Flexibilität. Unternehmen zahlen nur bei tatsächlicher Nutzung und tragen kein Ausfallrisiko. Besonders für Branchen mit schwankender Nachfrage – wie der Immobilienbranche – ist dies ein entscheidender Vorteil.
Weitere Vorteile:
- Keine Personalverantwortung
- Professionelle Fahrzeugausstattung
- Kurzfristige Buchungen möglich
- Keine Verwaltungskosten
Fazit: Die richtige Wahl hängt von der Nutzung ab
Die Entscheidung zwischen eigenem Fahrer und Chauffeurservice sollte primär auf der erwarteten Nutzungsintensität basieren. Unternehmen mit regelmäßigem, planbarem Bedarf ab 15 Wochenstunden fahren mit einem eigenen Chauffeur kostengünstiger. Für alle anderen bietet der externe Service die wirtschaftlichere und flexiblere Lösung.
In unsicheren Zeiten, wie sie derzeit viele Branchen erleben, kann die Flexibilität des externen Services den Ausschlag geben – auch wenn die reine Stundenzahl für einen eigenen Fahrer sprechen würde.